Mein Bully hat Durchfall – muss ich zum Tierarzt und Antibiotika geben?

Fragen Sie sich zuerst einmal, ob der für Ihren Bully überhaupt ein Problem ist. Er ist es nämlich meistens nicht. Sie selbst haben doch auch manchmal Durchfall und gehen damit nicht zum Arzt. Warum sollte man sich dann beim Hund anders verhalten. Durchfall zeigt zuerst einmal, dass der Körper etwas loswerden will, und das etwas schneller als gewöhnlich. Damit schützt er sich. Dann können auch spezielle Bakterien oder Viren, die Darmzellen gereizt oder geschädigt haben, schneller ausgeschieden werden. Es ist also die richtige Antwort des Körpers.

 

Der Begriff Antibiotikum wird aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet „gegen das Leben“. Antibiotika sind Stoffe, die in der Lage sind, das Wachstum von Mikroorganismen zu hemmen, oder sie abzutöten. Bevor Antibiotika eingesetzt werden, sollte sichergestellt sein, dass die vorliegende Infektion tatsächlich durch Bakterien hervorgerufen wurde. Oft sind Viren beteiligt und da wirken Antibiotika nicht.

 Bakterien sind Mikroorganismen, die in der gesamten Natur vorkommen. Mit einigen leben Mensch und Tier in Symbiose, also in einer friedlichen Koexistenz, während andere Probleme bereiten können. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, können Bakterien, die normalerweise nicht zu Beeinträchtigungen führen, Überhand nehmen und Krankheiten verursachen. Der beste Schutz gegen Infektionen ist ein gesundes Immunsystem, eine gesunde, artgerechte Ernährung und Haltung.

Die Nebenwirkungen von Antibiotika betreffen hauptsächlich den Magen-Darm-Trakt und die Schleimhäute. Erbrechen, Übelkeit und Durchfälle sind nicht selten. Dazu kommt eine Schädigung der körpereigenen Bakterienflora und eine Superinfektion ist meist die Folge. Weitere Nebenwirkungen können je nach Antibiotikum eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht, Blutbildveränderungen, Blutungsneigung, Geschmacksirritationen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, EKG-Veränderungen und Allergien bis zum anaphylaktischen Schock sein. Den besten Schutz vor Krankheiten und Infektionen bietet natürlich ein intaktes Immunsystem.

Wenn der Körper sich selber helfen kann, kann man sich so manchen Gang zum Tierarzt ersparen und die Gabe von Antibiotika und anderen Medikamenten entfällt. Dies kann man durch eine ausgewogene, abwechselungsreiche rohe Ernährung, artgerechte Haltung und eventuell die kurmäßige Gabe von ausgesuchten Nahrungsmittelzusätzen und den Verzicht auf regelmäßige Wurmkuren und jährliche Boosterimpfungen unterstützen.


Antibiotika können ein Segen sein – wo wären viele Menschen und Tiere, wenn es sie nicht gäbe? Leider werden sie meiner Meinung nach zu oft und zu sorglos verschrieben und unkritisch eingenommen oder sie werden als „Vorbeugung“ verabreicht. Es gibt keine „harmlosen“ Antibiotika. Jede Wirkung hat auch eine Nebenwirkung von daher ist jede Therapie ein Kompromiss zwischen verschiedenen Risiken und dem erhofften Therapieeffekt.

Beim Tierarzt bekommt man oft ein Tütchen, in dem die Pillen sind. meist fehlt ein Beipackzettel und so weiß man nie genau, was das Tier bekommt. In so einem Fall sollte man auf jeden Fall gezielt nachfragen, damit man sich darüber informieren kann, welche Medikamente der Hund bekommt und was an Nebenwirkungen zu erwarten ist. Es kommt immer wieder vor, dass Tierbesitzer nicht ausreichend über die Behandlung ihrer Tiere informiert werden. Die beschriebenen Nebenwirkungen müssen nicht zwangsweise auftreten.

Bei schwer gestörter Darmflora muss die schützende Funktion der Schleimhäute verstärkt werden. Eine große Hilfe dabei leistet z.B. Kolostrum, gewonnen aus der ersten Melkung von biologisch gehaltenen Kühen (bzw, Ziegen) nach der Geburt ihres Kalbes.

Wie gehe ich am bestens vor:

Bei Durchfall 1-2 Tage fasten lassen, (zum Trinken ev. schwarzen Tee mit etwas Salz und Traubenzucker) dann 1-2 tage nur gekochte Karotten, dann mit rohem Pansen und gekochten Karotten langsam wieder auf die gewohnte Ernährung umstellen. Zusätzlich gebe ich Tierkohle (in Kapselform) und Heilerde ins Futter bzw. gebe cdvet Darm Vital und dann nochmal 4 Wochen Darm Aktiv – damit ist der Darm von div. Rückständen gereinigt und eine gesunde neue Darmflora aufgebaut. Auch Enteroferment bzw. Stullmisan einige Tage ins Futter hilft, den Darm wieder auf gleich zu bringen.


Rezept für die Morosche Karottensuppe: 500g geschälte Karotten in einem Liter Wasser eine Stunde kochen, durch ein Sieb drücken oder im Mixer pürieren. Die Gesamtmenge auf einen Liter Wasser auffüllen. Drei Gramm Kochsalz ( ein knapp gestrichener Teelöffel) hinzufügen. Fertig.

 

Bitte auch nicht obligatorisch entwurmen, sondern den Kot auf Wurmeier prüfen lassen. Das noch junge Immunsystem eines Welpen lernt, mit dem Wurmbefall fertig zu werden und in Balance damit zu leben, gibt man ihm diese Chance nicht, wird der erwachsene Hund ständig massiv verwurmt sein.Was man auch oft nicht bedenkt: alle Gifte, und dazu gehören Wurmmittel, wirken auch auf den Wirtsorganismus – also Ihren Bully!

 

Auszüge aus der Zeitschrift „per naturam“

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http://www.m-ww.de/pharmakologie/arzneimittel/antiinfektiva/antibiotika
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http://www.vetpharm.unizh.ch
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http://flexicon.doccheck.com
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http://www.courtneys.de/ernaehrung_index.htm

 

 http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/durchfall

 

 

Alles oben gesagte trifft natürlich nicht zu, wenn Ihr Hund Gift aufgenomen hat. Das wäre ein akuter, tiermedizinischer Notfall, der sofort in die Hände eines erfahrenen Tierarztes gehört! Ebenso, wenn der Durchfall nicht innerhalb weniger Tage aufhört bzw. Blut im Kot ist!

Bei Welpen muss Durchfall immer ernst genommen werden, denn er kann wegen des Wasserverlustes tödlich sein!